Tag 26

Wir waren schon drei Mal im Gargano. Wir haben dort phantastische Campingurlaube erlebt mit leckerem Essen vom Markt und Wein direkt aus der Weinkooperative. Das ist allerdings über 20 Jahre her. Leider merkt man das ….

Zuerst fällt uns der viele Dreck im Straßengraben auf. Jeder Parkplatz ist vermüllt. Die Landschaft sieht noch genauso aus wie vor 20 Jahren. Es wurde wenig neu gebaut. Sogar die Straßen mit den vielen Serpentinen sind noch genauso, wie vor 20 Jahren.

Wir wollen zu einem Stellplatz vor Peschici, der uns von anderen Reisenden genannt wurde. Wir haben allerdings einen großen Fehler gemacht. Es ist Sonntag und zudem noch die Woche vor Ferragosta, einer der wichtigsten Feiertage in Italien. Das ganze Land hat dann 2 Wochen Urlaub.

Die Straße zum Stellplatz ist vollgeparkt und es wird immer enger. Als dann Autos auf beiden Seiten der Straße stehen, fahren wir uns fest. Von hinten kommen Autos, von vorne wollen Autos rausfahren. Schnell ist das Chaos perfekt. Ein beherzter Italiener veranlasst die hinter uns stehhenden Autos rückwärts zu fahren und Peter muss einen langen Weg rückwärts fahren, bis wir in einen Feldweg einbiegen können. Da bleiben wir erst einmal stehen.

Wir überlegen bis zum späten Abend zu warten, bis alle Tagesgäste abgereist sind. Ich mache mich zu Fuß auf den Weg zum Stellplatz um die „Lage zu peilen“. Der Betreiber wittert ein Geschäft und möchte 59 Euro für den Platz (sonst zahlen wir 20 – 30 Euro). Zu so einem Abzocker wollen wir nicht. Wir fahren weiter.

In Peschici bekommen wir einen Stellplatz in der Nähe des Strandes. Aber auch der ist so voll, dass der Platz nicht wirklich schön ist. Auch der Strand ist überfüllt! Wir bleiben trotzdem, weil wir Angst haben, in dieser besonderen Urlaubswoche nirgendwo einen Stellplatz zu bekommen.

Am Montag gehen wir in die Altstadt von Peschici. Uns gefällt es nicht mehr. Hat sich so viel geändert oder hat man sich selbst so verändert, dass man die Umgebung anders wahrnimmt? Man soll einfach nicht mehr irgendwohin fahren, wo man schöne Erinnerungen hat. Das kann nur „in die Hose gehen“.

Das merken wir besonders am nächsten Tag. Wir fahren zu den Tremiti-Inseln. Es ist eine wunderschöne Inselgruppe, ca. 1,5 Std. vom Festland entfernt.

Damals fuhr man mit einem kleinen Boot dorthin und es war am Strand eine Bar. Wir fahren mit ca. 200 Personen an Bord, vor uns fuhr schon das gleiche Schiff. Aus den anderen Gargano-Orten werden die Ausflüge auch angeboten. Fazit: Die kleinen Inseln sind vollkommen überrannt.

Wir finden fast keinen Platz fürs Handtuch. Mich erinnert die Situation an eine Robbenkolonie. Auf jedem Fleck am Wasser liegt jemand.

Nach dem Schwimmen steigen wir den befestigten Karrenweg zur Abteifestung empor und können so einen herrlichen Blick über die Inselsn und das tiefblaue Meer genießen. Die Inseln sind immer noch traumhaft – aber nicht mit diesen Menschenmengen!

Wir sehnen uns nach Ruhe und fahren am nächsten Tag ab.

Kategorien: Blog

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