22.7.2020 – Tag 8

Wir fahren von Überlingen über Friedrichshafen nach Füssen. Unterwegs sehen wir noch, wofür Friedrichshafen bekannt ist: Ein Zeppelin schwebt über uns. Bayern empfängt uns direkt am Länderschild mit grünen Wiesen und einem Geruch nach frischem Gras. Ich hätte mit geschlossenen Augen gewusst, in welchem Bundesland ich bin.

Die Strecke bis Füssen ist 165 km lang. Wir sind ca. 3 Stunden unterwegs, denn die meiste Zeit fahren wir Landstraße.

Unser Ziel ist der Wohnmobilstellplatz in Füssen. Er liegt im Norden der Stadt in einem Gewerbegebiet. Zum See sind es zu Fuß 10 Minuten, in die Altstadt 25 Minuten. Die Stellplätze sind sehr schmal. Kosten € 17,00 die Nacht. Wasser und Wlan sind im Preis enthalten. Der Betreiber ist sehr freundlich!

Wohnmobilpark Füssen

Abt-Hafner-Str. 7

87629 Füssen

www.wohnmobilpark-fuessen.de

Wir fahren mit dem Fahrrad in die Altstadt von Füssen und wandern als erstes zum „Hohes Schloss“ hinauf. Die Fassaden sind mit einer sehr interessanten Illusionsmalerei gestaltet. Man denkt, die Erker und Schießscharten sind vorhanden, beim näheren Hinschauen sind sie nur in 3D-Optik gemalt. Im Schloss befindet sich das Finanzamt. Wir fanden, es passt gut in eine Burg (moderne Raubritterei!).

Die Altstadt ist schön. Länger als 1 Stunde braucht man aber nicht für eine Besichtigung.

23.7.2020 – Tag 9

Wir satteln die Fahrräder und fahren Richtung Österreich. Das erste Ziel ist der Lechfall mit seiner angrenzenden Schlucht. Es ist sehr wenig Wasser im Lech, darum ist der Wasserfall auch nicht so eindrucksvoll. Weiter geht es Richtung Reutte. Der Radweg führt etwas abseits der Straße am Lech entlang. Man hört die ganze Zeit den Verkehrslärm. Auf Höhe der Ortschaft Musau entschließen wir uns, das Ziel zu ändern. Wir biegen ab in einen entzückenden Radweg über Wiesen nach Vils. Über eine Anhöhe geht es zum Alatsee. Er wird auch als „Blutender See“ bezeichnet. Ab 15m Wassertiefe leben Purpur-Schwefelbakterien, die die Schicht darunter rot färben. Für die meisten Lebewesen und für Taucher lebensgefährlich! Wir tummeln uns in der Schicht darüber, die so klar ist, wie es nur in einem Bergseen sein kann.

Da der See auf 842m liegt, ist die Abfahrt zum Weißensee im Tal sehr rasant. Wir fahren am Ufer des Weißensees entlang und mir geht eine Frage durch den Kopf: Warum ist es in Bayern so schön?

Wir haben auf unserer ganzen Fahrt heute keinen Müll gesehen. Die Wiesen sind voller Bergblumen und Schmetterlingen. In den Bächen neben dem Radweg sind Forellen in jeder Größe zu sehen. Beim Baden im Alatsee schwimmen die Fische um einen herum. Das Thema „Schwimmen in Seen“ beschäftigt mich schon lange. Warum darf hier in fast jedem See gebadet werden? Es gibt Schwimmbäder, aber auch kostenlose Badeplätze, die von den Benutzern selbstverständlich sauber gehalten werden. Warum klappt das nur hier? Übrigens können hier die Kinder noch schwimmen und sind auch ohne ihre Eltern unterwegs.

24.7.2020 – Tag 10

Es regnet! Wir nutzen die Zeit für die große Wäsche (Hahaha bei einer Waschmaschine, die nur 3kg fasst).

Mittags klart es auf und wir fahren mit dem Rad zu den Königsschlössern in Hohenschwangau. Da wir Schloss Neuschwanstein und Schloss Hohenschwangau schon mehrmals besichtigt haben, ersparen wir uns das heute. Eigentlich wollten wir zum Berggasthof Bleckenau, aber der Weg ist zu steil und für mich, heute, ohne e-bike nicht schaffbar. Wir fahren durch den Wald zur Talstation der Tegelbahn. Da ein Gewitter aufzieht, kehren wir in der Reith-Alpe ein. Gerade noch rechtzeitig, denn es schüttet! Wir warten bei Kaffee und Kuchen (Mohn-Käse-Kuchen sehr zu empfehlen), doch der Regen hört nicht auf. Dementsprechend nass wird der Rückweg.

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